Lambdasonde defekt: Symptome, Prüfung, Ursachen & Folgen
Bei modernen Fahrzeugmotoren kommt es auf einen möglichst geringen Kraftstoffverbrauch bei gleichzeitig hoher Leistung an. Dies setzt eine effiziente Kraftstoffnutzung voraus. Mit einer defekten Lambdasonde kann der Restsauerstoff im Abgase nicht mehr einwandfrei gemessen werden und die Motorsteuerung erhält infolgedessen falsche Signale zur Regelung. Typische Symptome einer defekten Sonde sind daher eine verringerte Motorleistung sowie ein erhöhter Kraftstoffverbrauch. Das hat natürlich auch Auswirkungen auf die Abgasemissionen. Die Folge ist eine deutlich erhöhte Umweltbelastung.
Es ist ratsam, bereits bei den ersten Anzeichen die Funktionstüchtigkeit der Sonde zu überprüfen und gegebenenfalls das defekte Teil wechseln zu lassen.
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FAQ: Lambdasonde defekt
- Was passiert, wenn die Lambdasonde kaputt ist?
- Wie merke ich, dass die Lambdasonde defekt ist?
- Was sind die Folgen einer defekten Sonde?
- Warum geht die Lambdasonde kaputt: Die Ursachen des Defekts
- Wann sollte man die Lambdasonde auf Defekt prüfen?
- Was kostet es, wenn die Lambdasonde kaputt ist?
Was passiert, wenn die Lambdasonde kaputt ist?
Um eine optimale Verbrennung zu erreichen, werden im laufenden Betrieb die Abgase des Motors ständig einer Messung unterzogen. Diese Aufgabe übernimmt im Auto die Lambdasonde. Sie misst den Sauerstoffgehalt im Abgas und vergleicht die Werte mit dem Sauerstoffgehalt in der Umgebungsluft. Diese Daten gibt die Lambdasonde an das Steuergerät weiter, damit diese die Kraftstoffverbrennung weiter optimieren kann.
Das Motorsteuergerät nutzt die Messdaten der Sonde, um das Mischungsverhältnis zwischen dem Kraftstoff und der Luft zu optimieren:
- Wird genau so viel Luft zur Verbrennung bereitgestellt, wie der Kraftstoff braucht, um vollständig zu verbrennen, spricht man von einem Luftverhältnis Lambda = 1.
- Wird weniger Luft zugeführt um den Kraftstoff zu verbrennen, beispielsweise nur 80 Prozent, spricht man von einem fetten Gemisch.
- Wird mehr Luft zugeführt als der Kraftstoff zum Verbrennen braucht, spricht man von einem mageren Gemisch.
Ist die Lambdasonde defekt, bekommt das Steuergerät keine brauchbaren Daten mehr, um das Kraftstoff-Luftgemisch zu optimieren. Zu viel Kraftstoff führt zu einer unvollständigen Verbrennung, was den Verbrauch erhöht. Zu viel Sauerstoff erhöht den Stickoxidanteil im Abgas. In der Regel wird die defekte Sonde vom Fahrzeugdiagnosesystem erkannt und ein Fehler gespeichert.
Wie merke ich, dass die Lambdasonde defekt ist?
Die häufigsten Symptome für eine defekte Lambdasonde sind:
- geringere Motorleistung
- unruhiger Motorlauf
- erhöhter Kraftstoffverbrauch
- aus dem Auspuff austretender Rauch
- Motortemperaturwerte stimmen nicht mehr
Lambdasonde defekt - was zeigt die Motorkontrollleuchte?
Die ordnungsgemäße Funktion des Sensors überwacht das OBD-System von selbst. Liefert eine der Lambdasonden unplausible Werte, dann leuchtet eine Fehlerlampe MIL (Malfunction Indicator Lamp = Fehler Anzeige Lampe) im Instrumententräger auf. Spätestens dann ist es Zeit für eine Überprüfung der Sonde.
Was sind die Folgen einer defekten Sonde?
Die Lambda-Regelsonde sitzt im Auspuffkrümmer vor dem Katalysator und kurz nach dem Motor. In vielen neueren Motoren kommt eine zweite Lambdasonde zum Einsatz: die Monitorsonde. Sie liegt im Gegensatz zur Lambdasonde hinter dem Katalysator und überwacht dessen Funktion.
Ist die Lambdasonde vor dem Katalysator defekt, wird das Kraftstoff-Luftgemisch nicht optimiert. Bei einem fetten Gemisch rauscht ein Teil des Kraftstoffs unverbrannt durch den Motor und wird erst im Katalysator verbrannt. Das erhöht den Verbrauch. Bei einem zu hohen Luftanteil ist die Verbrennung zu heiß und es entstehen Stickoxide.
Merkt die Motorsteuerung nicht, dass ein zu fettes Gemisch entsteht, überhitzt der Katalysator. Schlimmstenfalls kann er schmelzen.
Falls die Lambda-Regelsonde nach dem Katalysator (=Monitorsonde) defekt ist, sind die Folgen weniger drastisch. Die Lambda-Regelung für die Verbrennung ist weiterhin möglich. Nur die Werte nach dem Kat werden nicht mehr überwacht, wodurch sich nicht mehr sagen lässt, ob der Katalysator noch ordnungsgemäß funktioniert. Die Monitorsonde sollte demnach auch von Zeit zu Zeit überprüft werden.
Kann man mit defekter Lambdasonde weiterfahren?
Ja. Da die Lambdasonde nur indirekt Einfluss auf den Motor nimmt, ist ein Weiterfahren prinzipiell möglich. Aber es ist auf keinen Fall empfehlenswert, den Schaden zu ignorieren. Die Experten raten dazu, bereits bei den ersten Anzeichen die Funktionstüchtigkeit der Lambdasonde prüfen zu lassen.
Was passiert, wenn man mit einer kaputten Lambdasonde fährt?
Ist die Lambdasonde defekt, kann es wie oben erwähnt zu einer erhöhten Umweltbelastung aufgrund eines falschen Kraftstoff-Luftgemisches kommen. Ist dies der Fall, wird die Abgasuntersuchung (AU) möglicherweise nicht bestanden und das Auto bekommt in dessen Folge "keinen TÜV". Gehen Sie lieber auf Nummer sicher und lassen Sie die Lambdasonde vorher überprüfen.
Warum geht die Lambdasonde kaputt: Die Ursachen des Defekts
Trotz der filigranen Technik und der hohen Empfindlichkeit ist die Lambdasonde ein in der Regel lange haltbares Bauteil. Es gibt sämtliche Gründe, warum eine Lambdasonde kaputt wird. Dies könnte wegen der Alterung, Verschmutzung, mechanischen Beschädigungen oder elektrischen Probleme sein.
Alterung
Der Sondenkeramik altert mit der Zeit, was dazu führt, dass die Sonde langsamer misst. Dadurch verlangsamt sich der Regelzyklus. Damit dauert es auch länger, bis das Gemisch durch das Steuergerät eingestellt werden kann. Ist der Regelzyklus zu langsam, sollte die Sonde ausgetauscht werden. Die Werkstatt weiß genau, wann es soweit ist.
Verschmutzung
Die Sonde hat Außenluftkanäle, über die die Sondenkeramik den Sauerstoff aus dem Motorraum bezieht. Ist im Abgas wenig Sauerstoff, dringen die Sauerstoffmoleküle der Luft nach innen und erzeugen eine Spannung. Wird durch Schmutz und vor allem durch Silikonspray die Sondenkeramik verschmutzt, kann der Sauerstoff nicht mehr nach innen dringen und die Lambdasonde versagt.
Weitere Ursachen
Es ist nicht in jedem Fall die Lambdasonde kaputt. Es besteht auch die Möglichkeit, dass die Sonde einwandfrei funktioniert und sich nur ein Kabel gelöst hat oder ein Anschluss oxidiert ist. Die Auswirkungen einer defekten Verbindung sind genauso folgenreich, wie die einer kaputten Sonde, doch die Reparatur fällt günstiger aus. Um den genauen Grund für die fehlerhafte Lambdaregelung zu finden, müssen alle Anschlüsse und die Lambdasonde selbst überprüft werden.
Wann sollte man die Lambdasonde auf Defekt prüfen?
Das Prüfen der Lambdasonde ist immer dann ratsam, sobald Sie Anzeichen eines Defektes bemerken. Eine verminderte Leistung, ein deutlich zu hoher Spritverbrauch oder auch starker Auspuffqualm kann ein Anzeichen für eine fehlerhaft messende Lambdasonde sein. Dabei gibt es verschiedene Möglichkeiten, die Lambdasonde auf Defekt zu prüfen. Das Prüfen der Lambdasonde kann dabei sowohl selbst (privat), als auch bei einem Termin in der Werkstatt gemacht werden. In der Werkstatt kann schnell herausgefunden werden, wo der Fehler liegt.
Möglichkeit 1: Verschmutzte oder defekte Kontakte prüfen
Relativ einfach und schnell lässt sich die Lambdasonde überprüfen, indem die zugehörigen Steckverbindungen zur Bordelektronik getrennt werden.
Durch die hohen Temperaturen des Auspuffs können nicht korrekt verlegte Kabel angesengt werden. Die hohen Temperaturen der Sondenanschlüsse am Abgasstrang können außerdem die elektrischen Kontakte korrodieren lassen. Dazu kommen Verunreinigungen durch Witterungseinflüsse. Falls die Fehlerursache hier liegt, kann der Lambdasonde schon mit etwas Kontaktspray (keinesfalls verwechseln mit Silikonspray) wieder auf die Sprünge geholfen werden.
Wichtig: Es sollte kein Silikonspray in der Nähe der Lambdasonde verwenden!
Möglichkeit 2: Sichtprüfung der Lambdasonde
Auch die Sonde selbst muss in puncto Schmutz viel ertragen. Immerhin misst sie die Abgase, in welchen Kohlenstoffpartikel enthalten sind. Insbesondere Rußablagerungen aus den Abgasen führen häufig zu Problemen. Deswegen empfiehlt sich bei der Reinigung der Kontakte auch gleichzeitig eine Sichtprüfung.
Eine Werkstatt kann auf Nachfrage die Lambdasonde reinigen. Sehr wichtig ist dabei, den eigentlichen Sensor nicht zu berühren. In solchen Fällen ist das Problem ohne eine Reparatur und weiteren Kosten aus der Welt zu schaffen. Anschließend wird die Sonde getestet und geschaut, ob die Messerwerte wieder in Ordnung sind.
Möglichkeit 3: Lambdasonde mit Multimeter prüfen
Eine weitere Option, die Lambdasonde zu prüfen, bietet ein Multimeter bzw. ein professionelles Auslesegerät. Die Sonde arbeitet bei laufendem Motor mit einer Sondenspannung zwischen etwa 30 mV und 900 mV, die sich mit dem Multimeter messen lässt. Wenn die Werte bei laufendem Motor zwischen diesen beiden Grenzen schwanken, handelt es sich um eine Lambdasprungsonde und die Lambdaregelung arbeitet.
Motortester bieten darüber hinaus auch gleich die Möglichkeit, den Fehlerspeicher auszulesen und so die Funktion der Lambdasonde zu überprüfen. Allerdings muss auch klar sein, dass das Auslesen des Fehlerspeichers und die Interpretation der Datenprotokolle im Zweifelsfall immer in Expertenhände gehören.
Möglichkeit 4: Die Funktion indirekt in der Werkstatt testen
Ebenfalls einfach, aber nur in der Werkstatt, kann die Lambdasonde auch indirekt über das Messen der Abgaswerte geprüft werden. Wenn die Lambdasonde nur noch fehlerhaft oder gar nicht mehr arbeitet, kann der Restsauerstoffgehalt in den Abgasen nicht mehr korrekt ermittelt werden. Die Folge sind fehlerhafte Daten, mit denen das Steuergerät versorgt wird. Dadurch arbeitet der Motor – insbesondere bei den Einspritzzyklen – ebenfalls fehlerhaft, was sich in einer wenig optimalen Verbrennung und deshalb schlechteren Abgaswerten zeigt.
Was kostet es, wenn die Lambdasonde kaputt ist?
Die Lambdasonde ist für den Mechaniker in der Regel ohne Entfernen von vielen Komponenten zu erreichen. Aus diesem Grund halten sich die Kosten für die Erneuerung einer kaputten Sonde in Grenzen.