Standheizung nachrüsten: Arten, Vorteile, Kosten und Werkstattsuche
Mit einer Standheizung lässt sich das Auto vor dem Einsteigen vorheizen. Das bietet höheren Komfort, da der Fahrzeuginnenraum auch in der kalten Jahreszeit bei Fahrtantritt warm ist. Zudem können dadurch Scheiben wesentlich einfacher von Eis befreit werden und die Fenster beschlagen nicht von innen. Durch den angenehm warmen Innenraum und die bessere Sicht erhöht sich die aktive Sicherheit. Einige Ausführungen wirken auch auf das Kühlwassersystem des Motors, welches dann den Motor vorwärmt und einen Kaltstart verhindert. Das verringert den Verschleiß des Motors.
Nahezu alle Fahrzeugmodelle lassen sich mit einer Standheizung nachrüsten. Da Eingriffe in das Kühlsystem, die Elektrik/Elektronik und das Kraftstoffsystem notwendig sind, sollte dies durch Fachpersonal erfolgen.
Standheizungen gibt es mit fossiler Energiequelle. Sie benutzen einen Teil des Kraftstoffs und brauchen keine externe Energiequelle.
Wer eine Garage oder einen Carport mit Steckdose besitzt, kann auch eine elektrische Heizung einbauen, bei denen das Kühlwasser erhitzt wird und ein Heizlüfter das Auto vorwärmt.
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Erfahren Sie hier, welche Funktion, Arten und Vorteile hat die Standheizung, wie der Einbau in der Werkstatt abläuft und wie sich die Kosten zusammensetzen:
- Wie funktioniert eine Standheizung?
- Wann ist die Nachrüstung einer Standheizung sinnvoll?
- Welche Arten der Standheizung gibt es?
- Standheizungen bei Diesel- und Benzin-Motoren
- Unterschied zwischen Zuheizer und Standheizung?
- Elektrisches Vorheizen bei E-Autos
- Kann eine Standheizung bei jedem Auto nachgerüstet werden?
- Wie lange dauert eine Nachrüstung der Standheizung?
- Was kostet die Nachrüstung der Standheizung?
- Welche Schritte werden beim Nachrüsten durchgeführt?
- Mit der Heizung telefonieren:
- Was muss bei der Nutzung der Standheizung beachtet werden?
Wie funktioniert eine Standheizung?
Standheizungen bieten im Winter einen großen Komfort und sind sicherheitsrelevant, da mit ihr die Fahrt im Warmen angetreten werden kann. Die Fensterscheiben beschlagen nicht von innen und sind bei Fahrtbeginn eisfrei. Der Fahrer kann sich, weil er nicht friert, auf den Verkehr konzentrieren.
Ist das Modell mit dem Kühlwassersystem verbunden, spricht man von einer sogenannten „Inline-Lösung “. Dadurch wird das Kühlwasser im Motor erwärmt. Hier ist eine Vorwärmzeit von einer Stunde nötig.
Wird nur das Wasser des Wärmetauschers für den Innenraum erwärmt, spricht man von einer „Insel-Lösung“ oder „Bypass-Lösung “. Sie erwärmt nur den Innenraum. Da weniger Wasser erwärmt werden muss, reicht eine halbe Stunde Vorwärmzeit.
Ein Glühstift erhitzt und entzündet so ein Kraftstoff-Luftgemisch (Diesel oder Benzin). Die Brennkammer überträgt die Wärme auf das Kühlmittel, welches dann an ihren Bestimmungsort gepumpt wird. Dies können der Wärmetauscher der Fahrzeugheizung und/oder das Kühlwassersystem des Motors sein. Standheizungen sind in der Regel im Motorraum verbaut. Es muss die Möglichkeit der Frischluftzufuhr sowie Abgasabfuhr gegeben sein.
Wann ist die Nachrüstung einer Standheizung sinnvoll?
Die Nachrüstung einer Standheizung ist aus Komfortsicht vor allem für jene Autofahrer sinnvoll, die keine Möglichkeit haben, im Winter wettergeschützt zu parken (z. B. Carport oder Garage). Neben der angenehmen Wärme im Fahrzeuginnenraum bei Fahrtbeginn entfällt im Optimalfall auch das Eis kratzen im Winter, sofern die Hitze der Heizung ausreicht, um die Scheiben vom Eis zu befreien. Zudem hat eine Standheizung den Vorteil, dass ein Kaltstart des Motors verhindert wird. Dies verringert den Schadstoffausstoß und die Motorkomponenten werden geschont.
Welche Arten der Standheizung gibt es?
Generell unterschiedet man zwischen zwei Arten der Lösungen: wasserbasierte und luftbasierte Standheizungen. Die überwiegende Mehrheit der Standheizungen basiert auf der wasserbasierten Lösung. Diese Art funktioniert auf Basis der zuvor beschriebenen Weise mittels eigener Brennkammer, Kraftstoff-Luftgemisch, Kühlmittelkreislauf und Abgasleitung.
Standheizungen bei Diesel- und Benzin-Motoren
Unterschiede gibt es bei Standheizungen für Benzin- und Diesel-Motoren. Da Diesel einen höheren Flammpunkt hat, wird der Kraftstoff für den Heizungsbetrieb auf ein Vlies aufgetragen, von welchem er dann verdampft und sich entzündet. Da Benzin leichter verdampft, lässt sich dieser leichter und direkt entzünden.
Welcher Unterschied besteht zwischen einem Zuheizer und einer Standheizung?
Eine Standheizung ist dafür vorgesehen, bei ausgeschaltetem Motor betrieben zu werden.
Ein Zuheizer hingegen wird als zusätzliche Wärmequelle bei eingeschaltetem Motor verwendet. Deshalb kann mittels Zuheizer das Kfz nicht „vorgewärmt“ werden.
Zuheizer werden vor allem bei modernen Diesel-Motoren eingesetzt. Diese besitzen einen sehr hohen Wirkungsgrad, sodass zu wenig Abwärme entsteht, um den Innenraum des Autos zu erwärmen. Man kann Zuheizer auch auf eine vollwertige Standheizung aufrüsten.
Elektrisches Vorheizen bei E-Autos
Elektroautos haben zumeist eine Standheizung in ihrer Grundausstattung und haben damit die Möglichkeit, elektrisch vorheizen zu lassen. Dies geht dann auf Kosten der Reichweite, wenn das Auto nicht an einem Ladepunkt angeschlossen ist. Bedient werden die Standheizungen über eine Fernbedienung in der Nähe, einer programmierten Zeitschaltuhr oder mittels Smartphone-App.
Kann eine Standheizung bei jedem Auto nachgerüstet werden?
Grundsätzlich gibt es nahezu für alle Fahrzeugmodelle Nachrüstlösungen großer Anbieter, welche in das Auto integriert werden kann. Es sollte vorab geklärt werden, ob eine Inline- oder Insel-Lösung verbaut werden soll. Bei Nachrüstlösungen namhafter Hersteller liegt eine EG-Typgenehmigung bei, welche von der Werkstatt ausgefüllt und abgestempelt wird. Daher muss keine TÜV-Prüfung nach dem Einbauen durch eine Werkstatt durchgeführt werden. Die EG-Typgenehmigung muss bei der Fahrt ausgefüllt mitgeführt werden.
Wie lange dauert eine Nachrüstung der Standheizung?
Das Nachrüsten einer Standheizung nimmt im Schnitt einen Tag in Anspruch. Die Arbeitszeit richtet sich nach der Zugänglichkeit der Komponenten, welche von Fahrzeugmodell abhängig sind. Außerdem kann das Nachrüsten bei größeren Fahrzeugen aufwendiger werden.
Was kostet die Nachrüstung der Standheizung?
Grundsätzlich bieten sowohl die meisten freien Werkstätten als auch die Markenwerkstätten den Service als Komplettangebot an. Die Kosten der Nachrüstung der Standheizung hängen vom Preis des Materials sowie der benötigten Arbeitszeit ab. Grundsätzlich liegen die Kosten für die professionelle Nachrüstung der Standheizung bei mindestens 1000 Euro. Das individuelle Angebot können Sie auf FairGarage bei den Werkstätten in Ihrer Nähe online anfragen. Bitte geben Sie dabei Details zu Ihrem Fahrzeug an. Am besten halten Sie den Fahrzeugschein bereit.
Welche Schritte werden beim Nachrüsten durchgeführt?
Der Tank darf beim Einbau maximal halb voll sein. Sonst läuft er beim Einbau der Pumpe über. Als erstes werden die Frontverkleidung und gegebenenfalls die Seitenverkleidung der Radkästen demontiert. Die genaue Demontage ist abhängig vom Fahrzeugmodell. Im nächsten Schritt werden die Sicherungen im Sicherungskasten erweitert und die Verkabelung verlegt.
Das Heizgerät wird im Motorraum installiert. Dabei ist zu achten, dass der Ansaugschalldämpfer hängend montiert wird, um Wassereintritt zu verhindern. Anschließend wird der Wasserschlauch in den Wasserkreislauf des Fahrzeugs integriert. Im nächsten Schritt folgt die Brennstoffversorgung. Dazu werden der Kraftstoffschlauch und der Kabelbaum vom Heizgerät in die Nähe des Tanks geführt. Diese Komponenten müssen vor Wärmestrahlung geschützt werden. In Tanknähe wird die Dosierpumpe am Fahrzeug montiert und mit dem Kraftstoffschlauch sowie dem Kabelbaum verbunden.
Anschließend wird der Tank belüftet und dadurch drucklos gemacht und der Tankentnehmer in den Tank eingeführt. Er wird nun gesichert und mit der Ansaugseite der Dosierpumpe verbunden. Danach wird die Abgasleitung am Heizgerät angeschlossen. Dabei ist darauf zu achten, dass diese senkrecht nach unten und nach hinten zeigt. Die Gebläsesteuerung wird am Sicherungskasten für den Gebläsemotor eingebaut.
Mit der Heizung telefonieren:
Wird eine Standheizung mit Funkfernbedienung nachgerüstet, erfolgt der Verbau der Antenne an der Windschutzscheibe sowie die Integration in den Stromkreislauf. Bei Verbau einer Vorwahluhr/Timer wird diese am Armaturenbrett montiert. Abschließend erfolgt die Inbetriebnahme des Heizgeräts über die PC-Diagnose. Im Nachgang werden Warnhinweise am Fahrzeug angebracht sowie die EG-Typgenehmigung ausgefüllt. Manche Standheizungen besitzen eine SIM-Karte und können mit dem Smartphone angewählt und eingeschaltet werden.
Es ist dringend davon abzuraten, eine Standheizung selbst nachzurüsten. Da Eingriffe und Arbeiten an den Kraftstoffleitungen sowie an der Steuerelektronik durchzuführen sind, empfiehlt sich eine Umrüstung durch eine Werkstatt. Zudem füllt eine Werkstatt auch die EG-Typgenehmigung für die Heizung aus und stempelt diese ab. Dadurch spart man die TÜV-Prüfung.
Des Weiteren ist es möglich, dass zusätzliches Spezialwerkzeug notwendig ist, welches über die Verwendung von Diodenprüfern, Schlauchklemmen, Schellenzange, Diagnoseadapter sowie Werkzeug zum Lösen der Tankverschraubung hinausgeht.
Was muss bei der Nutzung der Standheizung beachtet werden? Ist diese umweltschädlich?
Da eine Standheizung beim Betrieb Strom der Batterie verbraucht, sollte darauf geachtet werden, dass diese anschließend durch die Fahrt wieder aufgeladen wird. Dabei gilt als Faustregel: Heizzeit = Fahrtzeit. Standheizungen verbrauchen im Schnitt ca. 0,5 Liter Kraftstoff pro Stunde. Durch das Vorwärmen des Motors wird bei Fahrtantritt der Schadstoffausstoß verringert, was der Umwelt zugutekommt. Jedoch verbrennt die Standheizung auch selbst Kraftstoff.