Pleuellagerschaden: Symptome des Defekts, Wechsel und Kosten der Reparatur
Was ist ein Pleuellagerschaden? Der Pleuel ist jene kleine Stange im Motor, die aus den Hubbewegungen der Zylinder eine Kreisbewegung macht, die dann die Kurbelwelle antreibt. Dort umfasst der Pleuel die Kurbelwelle durch einen zweigeteilten großen Ring, in dessen Innerem sich zwei Halbschalen – die sogenannten Pleuellagerschalen – befinden. Sind diese Schalen verschlissen oder gebrochen, spricht man von einem Pleuellagerschaden.
Erfahren Sie hier mehr über die Ursachen, Symptome und Reparatur des Pleuellagerschadens im Motor Ihres Autos. Ist ein Pleuellager kaputt, können Sie hier kostenlos Reparaturkosten bei verschiedenen Werkstätten in ihrer Nähe vergleichen und online einen Termin bei Ihrer Wunschwerkstatt buchen.
- Ursachen eines Pleuellagerschadens
- Symptome eines Pleuellagerschadens erkennen
- Pleuellager zu wechseln ist immer aufwendig
- Pleuellager wechseln: Kosten
- Zusatzkosten beim Wechsel der Pleuellager
- Pleuellagerschaden: Kosten in der Werkstatt
Ursachen eines Pleuellagerschadens
Bei sachgemäßer Wartung – insbesondere in puncto Motoröl – sollten die Pleuellager bei optimalen Bedingungen eine Haltbarkeit von bis zu 300.000 Kilometern erreichen. Verschleiß, Defekt oder ein Pleuellagerschaden können bei Pleuellagern eigentlich nur eintreten, wenn der Motor mit zu wenig Öl, mit zu geringem Öldruck oder mit verdünntem oder stark verschmutztem Motoröl betrieben wird. Vor allem bei einem zu langen Wechselintervall von Motoröl und/oder Ölfilter kann der notwendige Öl- bzw. Schmierfilm reißen und die Lager kommen wegen des größeren Pleuellagerspiels irgendwann in direkten Kontakt mit der Kurbelwelle. Dann reibt Metall auf Metall. Dabei können die defekten Pleuellager die Kurbelwelle beschädigen. Und eine defekte Kurbelwelle ist nur mit einem erhöhten Kostenaufwand wieder fit zu machen.
Symptome eines Pleuellagerschadens erkennen
Bleibt dieser Fehler unbemerkt, zeigt das Auto sehr schnell die Symptome des Pleuellagerschadens. Während der Motor läuft, ist bei einem Pleuellagerschaden ein deutliches Klopfen oder Klackern zu hören. Das Geräusch ist zunächst noch sehr leise, wird aber mit zunehmender Öltemperatur und bei erhöhter Drehzahl immer lauter. Die Fachleute in Kfz-Werkstätten haben geübte Ohren, mit denen sie solche Geräusche erkennen und zuordnen können. Es muss sicher dann aber nicht zwangsläufig um einen Pleuellagerschaden handeln. Auch Ventile oder Kolben können solche oder ähnliche Töne von sich geben.
Pleuellager zu wechseln ist immer aufwendig
Beim Pleuellagerschaden sind die Pleuellager auf Defekt zu prüfen und gegebenenfalls zu wechseln. Beim Tauschen der defekten Pleuellager muss bis auf wenige Ausnahmen stets der Motor aus dem Fahrzeug ausgebaut werden. Arbeiten am Motor sind immer zeitaufwendig. Wegen vieler Leitungen, Anschlüsse, Verkleidungen und anderer Aggregate nimmt allein diese Arbeit viel Zeit in Anspruch. Ist diese Hürde genommen, kann der Experte den Motor öffnen und die Kurbelwelle entfernen. Die Welle und alle Lager werden dann zunächst peinlich genau begutachtet, nach Schäden abgesucht und vermessen. Beim einem Pleuellagerschaden werden defekte Pleuellager natürlich durch Neuteile ersetzt. Die Zapfen der Kurbelwelle sind bei einem Pleuellagerschaden meist in der Oberfläche verletzt und weisen Riefen auf. Ein Motoreninstandsetzer kann die Zapfen dann minimal abdrehen und wo wieder eine einwandfreie Oberfläche schaffen.
Bevor die Kurbelwelle mit den neuen Pleuellagern wieder zurück in den Motor kommt, werden Welle und Pleuellager erneut vermessen. Im Fokus stehen dabei das Axialspiel und vor allem das Radialspiel. Bei einem zu geringen Radialspiel können Pleuellager und Kurbelwelle verklemmen, ist es dagegen zu groß, verliert der Motor an Öldruck, was wieder zu einem Pleuellagerschaden führen kann.
Kosten für das Wechseln der Pleuellager
Bei einem Blick auf die möglichen Kosten für das Wechseln der Pleuellager fällt die beachtliche Preisspanne auf. Ein Grund dafür liegt vor allem in den verschiedenen Bedingungen im Motorraum (Verkleidungen, Anschlüsse etc.). Auch die Anzahl der verwendeten Neuteile schlägt sich in den Kosten nieder. Beim Pleuellagerschaden werden in der Werkstatt immer alle Pleuellager des Motors und meist weitere Teile im Motor zugleich gewechselt. Allerdings treten solche Reparaturen bei modernen Motoren, die regelmäßig gewartet werden nur sehr selten und wenn dann bei hoher Laufleistung auf.
Mit diesen Zusatzkosten sollten Sie beim Wechsel der Pleuellager rechnen
Beim Wechsel der Pleuellager sollten, nicht nur die Pleuellagerschalen, sondern zeitgleich auch Kurbelwellenlager, Führungslager, Kolbenringe, Simmerringe und Pleuelschrauben getauscht werdem. Außerdem sollte man die Zylinder vermessen und ihre Oberfläche prüfen. Pleuellagerschalen werden immer als Set für alle Pleuel eines Motors angeboten. So ein Set kostet ab 40,- Euro. Dazu kommen noch die Kosten für das frische Motoröl, die sich wegen der unterschiedlichen Füllmenge und geforderten Ölqualität ebenfalls unterscheiden.
Werkstattkosten für den Wechsel der Pleuellager
Beim Wechsel der Pleuellager entfällt der Löwenanteil aber eindeutig auf die Werkstattkosten, weil das komplette Wechseln plus Aus- und Einbauen des Motors plus Vermessung des Lagerspiels der Kurbelwelle acht bis zwölf Stunden dauern kann. Am Ende sollten betroffene Autofahrer mit den Kosten im unteren vierstelligen Bereich rechnen. Wir raten daher vor dem Wechseln der Pleuellager – sofern möglich – immer zu einem Preisvergleich bzw. zu einem Kostenvoranschlag. Unser FairGarage Portal gibt da gerne Hilfestellung. Hier können Sie Werkstätten in Ihrer Nähe für das Prüfen und Wechseln der Pleuellager bequem online finden.