Kupplung kaputt: Ursachen, Anzeichen, Folgen und Kosten der Reparatur
Wann eine Kupplung versagt, hängt stark vom Fahrstil ab. Die Beläge sollten beim Autofahren nicht unnötig verschlissen werden. Die Kosten einer defekten Kupplung sind bei einem Auto relativ hoch. In der Werkstatt wird nämlich nicht nur die kaputte Kupplung ausgetauscht. Vorher müssen Aggregate im Auto ausgebaut werden: Bei manchen Fahrzeugen das Getriebe, bei manchen der Motor. Nur so kommt der Monteur an die Kupplung. Nach getaner Kupplungsreparatur müssen die Aggregate wieder eingebaut werden.
Diese umfangreichen Arbeitsvorgänge beim Kupplungsschaden benötigen den größten Anteil an der Arbeitszeit. Das wirkt sich auf den Endpreis aus.
Auf FairGarage können Sie die individuellen Kosten der defekten Kupplung ermitteln, Werkstatt-Angebote in der Nähe unverbindlich vergleichen und einen Ihnen passenden Termin gleich online vereinbaren.
FAQ: Kupplung kaputt
- Kupplung kaputt: Ursachen
- Welche Folgen hat eine defekte Kupplung?
- Kupplung kaputt: Symptome richtig deuten
- Kupplung kaputt: Geräusche richtig deuten
- Kupplung kaputt - kann man weiterfahren?
- Kupplung kaputt: Was kostet die Reparatur?
Was sind die Ursachen einer kaputten Kupplung?
Die Beläge und andere Bauteile der Kupplung halten viel aus und verschleißen sehr langsam. Ist die Kupplung ein hochqualitatives Originalteil, können die Teile sogar die gesamte Lebensdauer des Autos durchhalten. Im Normalfall liegt daher die Ursache einer kaputten Kupplung nicht an Materialproblemen.
Ungünstige Einsatzbedingungen und der Fahrstil können vorzeitigen Kupplungsverschleiß begünstigen. Lässt der Fahrer beispielsweise die Kupplung während des Anfahrens oder des Schaltvorgangs zu lange schleifen, ramponiert dies die Beläge der Scheiben. Ruht sein Fuß während der Fahrt auf dem Kupplungspedal, läuft das Ausrücklager dauernd mit und verschleißt deshalb früher.
Wie verschleißt eine Kupplung?
Ein herkömmlicher Schaltvorgang belastet die Kupplung nur geringfügig. Er hat nur minimal Einfluss auf den Abrieb. Wesentlich schneller geht eine Kupplung kaputt, wenn sie nicht ganz durchgetreten wird. Dadurch werden die einzelnen Kupplungsteile nicht ganz getrennt. Sie reiben während des Schaltvorgangs aneinander und nutzen sich dadurch ab. Gleichzeitig müssen die Synchronringe im Getriebe den Drehzahlunterschied der Getriebeteile ausgleichen. Weil diese unter Last geschaltet werden, entstehen Schaltgeräusche. Letztendlich verursacht dies einen übermäßigen Getriebeverschleiß.
Der Fahrer sollte beim Warten an der Ampel in den Leerlauf schalten. Drückt er an der roten Ampel während der Wartezeit nur die Kupplung, beansprucht er die Membranfedern und das Ausrücklager. Dies führt zu vorzeitigem Verschleiß. Besser ist es, den Gang rauszunehmen und beim Losfahren wieder einzulegen.
Ohne Kupplungsspiel kann die Druckplatte nicht genug Kraft auf die Reibbeläge ausüben: Die Kupplung rutscht. Eine verschleißende Kupplung verkleinert das Kupplungsspiel. Das kommt vor allem bei älteren Fahrzeugen vor, die keine automatische Kupplungsnachstellung haben. Bei diesen Fahrzeugen kann die Werkstatt die Kupplung nachstellen und gleichzeitig prüfen, ob die Belagstärke noch ausreicht.
Welche Folgen hat eine defekte Kupplung?
Als Folge eines Defekts überträgt die Kupplung die Kraft des Motors nur noch mangelhaft. Die Kupplung rutscht durch und verbindet dadurch Motor und Getriebeeingangswelle nicht mehr richtig. Rutscht die Kupplung durch, wird sie durch die Reibungswärme heiß und verschleißt noch schneller.
Der Fachmann erkennt dies, wenn er vor dem Anfahren im dritten oder vierten Gang die Handbreme zieht und der Motor nicht abgewürgt wird. So erkennt er eine defekte Kupplung. Hier hilft nur noch ein Wechsel der Kupplungselemente.
Da die Kupplung dauernd reibt entsteht auch dauernd Wärme. Die Druckplatte und das Schwungrad erhitzen sich und können ausglühen. Der Fachmann sieht diesen Fehler bei der Montage an den blau angelaufenen Oberflächen. Es können sich sogar Hitzerisse bilden. Damit muss nicht nur die Mitnehmerscheibe ausgewechselt werden, es sind in so einem Fall auch Druckplatte und Schwungscheibe fällig.
Kupplung kaputt: Symptome richtig deuten
Neben der rutschenden Kupplung gibt es auch weitere Anzeichen, die darauf hindeuten können, dass die Kupplung kaputt oder verschlissen sein kann.
Weitere häufige Symptome, die auf eine kaputte Kupplung hindeuten können:
- Veränderter Druckpunkt: Ein Kupplungspedal sollte sich zuerst ein paar Millimeter ohne großen Widerstand durchtreten lassen. Damit ist sichergestellt, dass die Kupplung nur während des Durchtretens betätigt ist. Bei Verschleiß der Beläge kommt der Druckpunkt früher.
- Schwergängiges Kupplungspedal: Wenn das Kupplungspedal schwer zu betätigen ist oder tiefer als gewöhnlich durchtritt, kann dies auf eine abgenutzte Kupplung hinweisen. Nutzen sich die Beläge einer Kupplung mit Membranfeder ab, steht die Feder steiler und übt dadurch mehr Anpresskraft auf die Beläge aus. Die Kupplung hält dadurch besser und rutscht weniger – aber ihre Stärke sollte überprüft werden.
- Schlechtes Schaltverhalten: Eine defekte Kupplung kann Geräusche beim Schalten der Gänge verursachen, wenn sie nicht mehr vollständig trennt. Es kann schwierig sein, in den gewünschten Gang zu kommen, oder es kann ein Widerstand oder ein Kratzen beim Einlegen der Gänge auftreten.
- Vibrationen: Eine defekte Kupplung kann Vibrationen verursachen, insbesondere beim Anfahren oder im Leerlauf. Jede Mitnehmerscheibe hat zwischen Nabe und Belägen Federn und einen zusätzlichen Reibbelag[1]. Diese Federn und der Reibbelag dämpfen Schwingungen und verhindern ruckeliges Anfahren. Sind sie abgenutzt und defekt, dann muss die Kupplungsscheibe gewechselt werden, auch wenn die Kupplungsbeläge noch halten würden.
Die gleichen Anzeichen können aber auch auf andere Probleme im Kupplungssystem hinweisen. Um sicherzustellen, dass die Kupplung tatsächlich ausgetauscht werden muss, sollte eine gründliche Diagnose in einer Fachwerkstatt durchgeführt werden.
Kupplung kaputt: Geräusche richtig deuten
Wenn die Kupplung verschlissen oder defekt ist, können verschiedene Geräusche auftreten, die auf den Schaden hinweisen. Bitte beachten Sie, dass die spezifischen Geräusche und ihre Ursachen von Fahrzeug zu Fahrzeug variieren können. Wenn Sie ungewöhnliche Geräusche im Zusammenhang mit Ihrer Kupplung bemerken, sollten Sie eine Werkstatt für die Diagnose aussuchen.
Hier sind einige mögliche Geräusche, die mit einer kaputten Kupplung in Verbindung stehen können:
- Quietschende Geräusche: Eine verschlissene oder defekte Kupplung kann beim Treten des Kupplungspedals quietschende Geräusche erzeugen. Dies kann auf eine schlechte Schmierung der Betätigungsbauteile oder abgenutzte Kupplungskomponenten hinweisen.
- Schleifende oder kratzende Geräusche: Eine defekte Kupplung kann beim Einlegen der Gänge ein schleifendes oder kratzendes Geräusch verursachen. Dies kann darauf hindeuten, dass die Kupplung nicht richtig trennt oder dass die Reibbeläge abgenutzt sind.
- Rasselnde oder klappernde Geräusche: Eine beschädigte Kupplung kann beim Anfahren rasselnde oder klappernde Geräusche verursachen. Auch beim Schalten der Gänge treten diese Geräusche auf. Dies weist auf gebrochene Federn der Torsionsschwingungsdämpfer[1] hin, die sich in der Mitnehmerscheibe befinden und die Motorschwingungen neutralisieren.
- Brummende oder vibrierende Geräusche: Eine defekte Kupplung kann Brummen oder Vibrationen verursachen, insbesondere beim Anfahren oder im Leerlauf. Dies kann auf ein Problem mit dem Ausrücklager oder anderen Kupplungskomponenten hinweisen.
Kupplung kaputt - kann man weiterfahren?
Wenn die Kupplung durchrutscht, treibt der Motor nicht mehr die Räder an. Das Auto muss abgeschleppt werden.
Bei anderen Defekten, beispielsweise einem gerissenen Kupplungszugseil oder bei hydraulischer Betätigung einer geplatzten Leitung, wird es schwierig oder sogar unmöglich sein, das Fahrzeug zu schalten und die Kraftübertragung zwischen Motor und Getriebe zu steuern. Es wird dringend davon abgeraten, mit einer defekten Kupplung weiterzufahren, da dies zu schwerwiegenden Folgeschäden am Fahrzeug führen kann und auch ein Sicherheitsrisiko darstellt.
Wir empfehlen Ihnen, das Fahrzeug stehen zu lassen und einen Abschleppdienst oder eine Autowerkstatt in der Nähe zu kontaktieren, um es zur Reparatur zu bringen.
Kupplung kaputt: Welche Kosten kommen auf mich?
Die exakten Kosten bei einer kaputten Kupplung sind dabei immer abhängig von Ihrem eigenen Fahrzeug, dessen Hersteller und der verbauten Teile. Bei den Kosten des Kupplungsschadens gibt es große Unterschiede. Ein Doppelkupplungsgetriebe ist bei der Reparatur beispielsweise fast um ein Drittel teuer, als ein herkömmliches Getriebe. Da macht der Kostenunterschied bei der Werkstatt, bei der Sie ihre defekte Kupplung reparieren lassen, einen vergleichsweise kleinen Teil aus. Sie müssen mit einer Preisspanne von etwas mehr als 700 EUR bis rund 1.900 EUR rechnen.
Den individuellen Preis bei einer defekten Kupplung für Ihr Fahrzeug können Sie bequem auf FairGarage ermitteln und dazu gleich online einen Termin bei Ihrer Wunschwerkstatt in Ihrer Nähe reservieren.
Es ist wichtig, das Fahrzeug zur Diagnose und Reparatur in eine Fachwerkstatt zu bringen, sobald Probleme mit der Kupplung erkannt wurden. Ein erfahrener Mechaniker kann den genauen Schaden diagnostizieren und die notwendigen Reparaturen durchführen. Je nach Art und Umfang des Schadens kann der Austausch der Kupplung oder anderer Komponenten des Kupplungssystems erforderlich sein.