Wechsel der Bremsbeläge in der Werkstatt: Servicedetails & aktuelle Kosten
Bremsbeläge unterliegen grundsätzlich dem Verschleiß und stark abgefahrene Bremsbeläge stellen immer ein Sicherheitsrisiko dar. Spätestens beim Erreichen der Verschleißgrenze sollten die Beläge erneuert werden. Aus Sicherheitsgründen werden sie immer achsweise gewechselt. Alle Arbeiten an der Bremsanlage gehören immer in eine kompetente Fachwerkstatt.
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Inhaltsverzeichnis:
- Unterschied: Bremsklötze, Bremsbacken & Bremsbeläge
- Bremsbeläge wechseln - wann?
- Wie läuft der Wechsel der Bremsbeläge ab?
- Was kostet der Wechsel?
- Preisbeispiele 2024
- Welche Zusatzarbeiten sind möglich?
Gibt es einen Unterschied zwischen Bremsklötze, Bremsbacken & Bremsbeläge?
Der Begriff "Bremsbeläge" ist allgemein und kann sich sowohl auf die Bremsklötze in Scheibenbremsen als auch auf die Bremsbacken in Trommelbremsen beziehen. In beiden Fällen handelt es sich um die Teile, die die Reibung erzeugen, um das Fahrzeug zu bremsen. In manchen Regionen ist der Bremsbelag auch unter Reibbelag oder Bremsstein bekannt. Gemeint ist dabei das gleiche Teil. Bremsbeläge sind klassische Verschleißteile.
Wann müssen Bremsbeläge erneuert werden?
Beläge müssen daher regelmäßig, spätestens beim Erreichen der Verschleißgrenze, gewechselt werden. Bei den Wechselintervallen der Bremsbeläge spielt besonders die mechanische Abnutzung eine Rolle. Ein Wechsel der Beläge ist nicht direkt an der Kilometerleistung festzumachen. Die Abnutzung ist immer von der Fahrweise und Beanspruchung des Autos abhängig. Bei häufigem und starkem Abbremsen können die Bremsbeläge schon nach 10.000 bis 20.000 km abgenutzt sein. Bei nachhaltiger Fahrweise können die Bremsbeläge mehr als 100.000 km halten.
Die Bremsbeläge sollten in folgenden Fällen erneuert werden:
- Beim Erreichen der Verschleißgrenze der Bremsbeläge
- Bei Anzeichen abgefahrener Bremsbeläge
- Bei Verölung der Bremsbeläge
Wer die Bremsbeläge nicht rechtzeitig erneuert lässt, riskiert mögliche Probleme beim Bremsen, die Bremsleistung sinkt und man ist somit eine Gefahr für sich und andere Verkehrsteilnehmer.
Welche Verschleißgrenze haben Bremsbeläge?
Die meisten Hersteller haben die Verschleißgrenze für Bremsbeläge der Scheibenbremsen bei 4 mm Mindeststärke festgelegt. Bei Trommelbremsen wurde die Verschleißgrenze der Bremsbacken von 1 mm Belagstärke bestimmt. Ab diesen Werten und darunter sind Beläge bzw. Bremsbacken zu erneuern, weil andernfalls die Sicherheit von Insassen und anderen Verkehrsteilnehmern stark gefährdet ist.
Welche Anzeichen haben verschlissene Bremsbeläge?
Natürlich gibt es neben der Verschleißanzeige auch die bestimmten Anzeichen dafür, dass die Bremsbeläge abgefahren und zu erneuern sind. Das sind beispielsweise ein flatterndes Bremspedal, zu wenig Bremsflüssigkeit, ein länger werdender Bremsweg oder auch kratzende bzw. schleifende Geräusche beim Fahren von den Rädern. Letztendlich lässt sich eine verbindliche Aussage nur bei einer Begutachtung vom Fachmann treffen.
Was bedeutet es, wenn die Bremsbeläge verölt sind?
In seltenen Fällen kann es vorkommen, dass Öl auf oder in die Bremsen gerät. Verursacht wird das häufig durch undichte Teile im Motorraum wie eine Leitung oder durch Fehler beim Auffüllen am Motor. Bekanntermaßen ist Öl aber ein Schmierstoff, der Reibung verhindern soll. Und an den Bremsbelägen tut es das natürlich auch. Verölte Bremsen können die Reibungsenergie der Räder nicht mehr ausreichend in Wärme umwandeln. Die Folge von verölten Bremsen ist also eine schnell nachlassende oder gar ausbleibende Bremswirkung. Verölte Bremsen sind aber viel mehr als nur ein Problem beim Fahren. Es ist sogar untersagt, mit einem solchen Schaden überhaupt unterwegs zu sein. Deshalb sind die Beläge der Bremsen auch bei Verölungen zu wechseln.
Wie läuft der Wechsel der Bremsbeläge ab?
Abgefahrene Bremsbeläge können auch bei fast neuen Bremsscheiben zu einer nicht perfekt laufenden Bremse führen. Die Bremsen komplett wechseln zu lassen ist in diesem Fall übertrieben und auch nicht nötig. Beim Wechsel in der Werkstatt wird der alte Bremsbelag aus dem Bremssattel genommen und durch einen neuen Bremsbelag ausgetauscht. Egal ob vorne oder hinten, Bremsbeläge werden immer pro Achse gewechselt. In der Autowerkstatt dauert der Wechsel nicht lange.
Sind alle Bremsbeläge gleichzeitig zu erneuern?
Normalerweise ist es ist nicht nötig, alle Bremsbeläge vorne und hinten gleichzeitig wechseln zu lassen. Damit das Fahrzeug nicht auf eine Seite zieht, müssen die Beläge immer achsweise getauscht werden. Denn die Belastung für die Bremsen ist je nach Achse verschieden. Die vorderen Bremsen leisten mehr Bremsarbeit und verschleißen daher stärker als die hinteren.
Wie lange dauert der Wechsel der Bremsbeläge?
Kompetenz und gutes Equipment vorausgesetzt, sind rund 30 Minuten maximal pro Rad ein guter Richtwert. Inklusive aller Arbeiten dauert der Wechsel pro Achse bei Scheibenbremsen max. 90 Minuten. Müssen zusätzlich die Bremsschreiben, Bremsflüssigkeit oder Bremssattel getauscht werden, kommen weitere Arbeits-, und Teilekosten hinzu.
Was kostet der Wechsel der Bremsbeläge in der Werkstatt?
Die Kosten für den Wechsel der Bremsbeläge setzten sich von den folgenden Faktoren zusammen:
1. Art der Bremsen (Scheibenbremsen oder Trommelbremsen),
2. Anzahl der gewechselten Beläge (vorne, hinten oder komplett),
3. Dauer des Wechsels und der Zusatzarbeiten,
4. Kosten der Ersatzteile in Original- oder Erstausrüsterqualität
5. sowie die regionalen Preisunterschiede.
Mit allen Positionen kostet der Wechsel der Bremsbeläge ab etwa 100 Euro und aufwärts.
Scheibenbremsen vs. Trommelbremsen
Bei modernen Autos sind heute Scheibenbremsen Standard. Lediglich bei kleineren Wagen sind an der Hinterachse auch die Trommelbremsen zu finden. Die Scheiben bestehen meistens aus Spezialstahl. Manchen Sportwagen und andere performante Fahrzeuge besitzen Carbon oder Keramikscheiben. Im Allgemeinen sind Scheibenbremsen in der Wartung teurer.
Was kosten neue Bremsbeläge?
Die Kosten für Bremsbeläge können je nach Fahrzeugmodell, Hersteller und Werkstatt variieren. In der Regel liegen die Kosten für Bremsbeläge für ein durchschnittliches Fahrzeug zwischen 50 und 150 Euro pro Achse. Je schneller und schwerer ein Auto ist, desto leistungsfähiger muss die Bremsanlage sein und desto teurer sind die Verschleißteile - auch die Bremsbeläge.
Beim Wechsel spielt auch die Qualität der Teile eine wichtige Rolle. Die Verwendung von billigen Ersatzteilen kann lebensgefährlich sein. Hier überwiegen die Nachteile und letztendlich spart man an der falschen Stelle. Billige Beläge sind minderwertiger und schneller verschlissen als Originalteile. Das heißt, ein erneuter Wechsel der Beläge steht dann bald wieder an. Bei ganz schlechten Ersatzteilen kann sogar die Zuverlässigkeit der Bremsen beeinträchtig werden. Sogar ein Abbrennen der Beläge nach starker Belastung ist möglich.
Aktuelle Preisbeispiele 2024 für den Wechsel der Bremsbeläge
BREMSBELÄGE WECHSELN:PREISBEISPIELE 2024 | ||
---|---|---|
FAHRZEUG | PREIS VORNE | PREIS HINTEN |
Audi A4 Avant (8K5) | ab 235 EUR | ab 180 EUR |
BMW 1 Lim. (F20) | ab 235 EUR | ab 230 EUR |
Ford Fiesta (CCN) | ab 165 EUR | ab 265 EUR |
Mazda 6 Lim. (GH) | ab 115 EUR | ab 100 EUR |
Mercedes A -Klasse (BM 169) | ab 150 EUR | ab 130 EUR |
Nissan Qashqai (J11E) | ab 135 EUR | ab 100 EUR |
Opel Corsa D | ab 235 EUR | ab 125 EUR |
Golf VI (5K1) | ab 190 EUR | ab 120 EUR |
Volvo V60 Kombi | ab 135 EUR | ab 135 EUR |
ø Preisspanne für alle Modelle | von 196 bis 271 EUR | von 178 bis 790 EUR |
Wo kommen die Daten her? Alle oben genannten Preisbeispiele sind Richtwerte (Arbeitskosten und Teilpreise) inklusive der Mehrwertsteuer. Basierend auf 56.058 Preiskalkulationen, ermittelt über die FairGarage-Servicesuche für das Jahr 2023 und 2024. |
Suchen Sie die Service-Informationen und Kosten für den Wechsel der Bremsbacken bei Trommelbremsen?
Welche Zusatzarbeiten sind möglich?
Die Werkstätten haben die Erfahrung, ob weitere Teile ausgetauscht werden müssen. Beispielsweise können die Staubmanschetten rissig werden oder gar reißen. Die Staubmanschetten schützen die Bremskolben und deren Lauffläche in den Bremszangen. Wenn dort Wasser eindringt und Korrosionsnarben erzeugt oder Schmutz eindringt, gehen die Bremskolben fest. Die Folge: Die Bremszangen müssen gewechselt werden.