Wann ist die Bremsflüssigkeit zu wechseln und wie hoch sind die Kosten?
Generell sollte man die Bremsflüssigkeit gemäß den Herstellervorgaben in regelmäßigen Intervallen wechseln. Übliche Intervalle sind 2 Jahre. Im schlimmsten Fall kann alte Bremsflüssigkeit sogar die Bremsleistung Ihres Autos beeinflussen und es erfolgt keine Bremsreaktion. Die Kosten für einen Bremsflüssigkeitswechsel sind von Automodell, Marke der Bremsflüssigkeit und Arbeitsaufwand abhängig. Bei den Kosten für den Wechsel ist mit einem Preis ab 50 Euro zu rechnen. Preise für die Bremsflüssigkeit liegen ab etwa 20 Euro pro Liter. Je nach Auto liegt die benötigte Menge zwischen 0,5 Liter und 1,0 Liter. Außerdem können Undichtigkeiten im Bremssystem weitere Kosten verursachen.
Was bietet FairGarage an?
Auf FairGarage können Sie die Kosten für den Bremsflüssigkeitswechsel bei Ihrem Auto kalkulieren. Zugleich können Sie schnell und unverbindlich die kalkulierte Preise bei Werkstätten in Ihrer Nähe vergleichen und Ihren Wunschtermin direkt online vereinbaren. Die Terminbuchung ist für Sie kostenfrei und jederzeit stornierbar. Die Zahlung erfolgt in der Werkstatt.
Der Bremsflüssigkeitswechsel-Service beinhaltet:
- ✔ Prüfung und Messen des Siedepunktes der Bremsflüssigkeit;
- ✔ Wechsel der Bremsflüssigkeit nach Herstellervorgaben;
- ✔ Bremsflüssigkeit in Markenqualität, ausschließlich in der für Ihr Fahrzeug vorgeschriebenen Spezifikation;
- ✔ Fachgerechte Entsorgung der alten Bremsflüssigkeit.
INHALTSVERZEICHNIS:
- Warum ist der regelmäßige Wechsel wichtig?
- Wann ist die Bremsflüssigkeit zu wechseln?
- Wieviel kostet die Bremsflüssigkeit?
- Aktuelle Preisbeispiele
- Wechsel in der Werkstatt
- Möglichen Folgekosten
- Bremsflüssigkeit - wann nachfüllen?
- Füllstand selber prüfen
- Wo wird die Bremsflüssigkeit eingefüllt?
- Bremsflüssigkeit selber wechseln?
Warum ist der regelmäßige Bremsflüssigkeitswechsel wichtig?
Die Bremsflüssigkeit im Auto hat die Hauptaufgabe den Bremswunsch des Fahrers, an die Radbremsen zu übertragen. Am hydraulischen Bremssystem wird auch im digitalen Zeitalter weitgehend festgehalten, da es sich als höchst zuverlässig erwiesen hat. Ein Knackpunkt dieses Systems ist allerdings die Bremsflüssigkeit. Diese soll die beweglichen Teile innerhalb des Bremssystems schmieren und vor Korrosion schützen. Dabei darf die Flüssigkeit jedoch weder die Dichtungen angreifen, noch einfrieren oder gar zu kochen beginnen. Das heißt, die Bremsflüssigkeit muss ständig einwandfrei sein.
Der Bremsflüssigkeits-Service ist wichtig, weil die Bremsflüssigkeit eine besondere Eigenschaft hat: Sie ist hygroskopisch - zieht also Wasser an. Wasser kommt ins Bremssystem, weil beim Bremsen der Flüssigkeitsspiegel im Vorratsbehälter sinkt und dadurch Luft angesaugt wird, welche Luftfeuchtigkeit mitbringt. Zusätzlich kann über Dichtungen und Schläuche Wasserdampf diffundieren. Wasser im Bremssystem lässt sich deshalb leider nicht komplett vermeiden.
Eigenschaften & Funktion der Bremsflüssigkeit
Mit steigendem Wasseranteil sinkt der Siedepunkt der Bremsflüssigkeit. Wird die Bremse sehr heiß, verdunstet das Wasser zu Wasserdampf und drückt das Wasser aus den Leitungen zurück in den Vorratsbehälter. Der Wasserdampf lässt sich komprimieren, so dass bei heißer Bremse nicht mehr mit einem Pedaltritt gebremst werden kann. Dann muss man so schnell wie möglich mit dem Bremspedal pumpen, um das Fahrzeug zum Stehen zu bringen. Wenn einem das vor einem Stauende passiert, dann bremst einen das Heck des Vordermanns.
Auf der anderen Seite ist es wichtig, dass die Bremsflüssigkeit Wasser löst. Denn wenn sich wie in Öl Wassertröpfchen in der Bremsflüssigkeit nicht lösen würden, würden diese bei Frost gefrieren und könnten damit die Bohrungen im Bremszylinder verschließen. Ohne die hygroskopische Eigenschaft von Bremsflüssigkeit könnte dann gar nicht mehr gebremst werden.
Was passiert, wenn die Bremsflüssigkeit alt wird?
Vernachlässigt man den Wechsel der Bremsflüssigkeit, riskiert man Dampfblasen und damit verhindert man den hydraulischen Druck im System. Eine andere Folge von alter Bremsflüssigkeit ist, dass sie aufgrund des hohen Wasseranteiles das Bremssystem von innen rosten lässt. Die Schmierwirkung sinkt und damit erhöht sich der Verschleiß. Wichtige Bauteile des Bremssystems verlieren ihre Funktion teilweise oder ganz.
Die Folgen der alten Bremsflüssigkeit sind:
- Sinkender Siedepunkt → stark erhitzende Bremskomponenten;
- sinkender hydraulischer Druck → erschwerte oder keine Bremsreaktion;
- höherer Wasseranteil → Rosten wichtiger Bauteile.
Wann ist die Bremsflüssigkeit zu wechseln?
Die Bremsflüssigkeit sollte so oft gewechselt werden, wie es der Hersteller vorschreibt. Viele Autohersteller schreiben den ersten Bremsflüssigkeit-Service unabhängig von der Fahrleistung nach drei Jahren vor, dann alle zwei Jahre. Die genauen Angaben sind im Serviceheft Ihres Autos zu finden. Außerdem ist der Zeitpunkt für den Bremsflüssigkeitswechsel von ihrem Alter und dem daraus folgenden Zustand der Flüssigkeit abhängig. Werkstätten besitzen Geräte, mit denen sie den Wasseranteil in der Bremsflüssigkeit messen können.
Anzeichen für erforderlichen Wechsel der Bremsflüssigkeit sind:
- Wasseranteil beim Messen des Siedepunktes in der Bremsflüssigkeit ist erhöht;
- Das Bremspedal gibt bei festem Fußdruck nach einem ersten Bremsvorgang nach;
- Das Bremspedal fällt durch und der Bremsdruck lässt sich nur durch Pumpen kurzfristig aufbauen.
Bremsflüssigkeitswechsel im Rahmen der Inspektion
Das Intervall des Bremsflüssigkeit-Service deckt sich meist auch mit dem der Inspektion. Autofahrer, die ihren Wagen regelmäßig – also laut Wartungsintervall bzw. Scheckheft – in die Werkstatt bringen, müssen sich nicht den Kopf darüber zerbrechen, wie oft die Flüssigkeit zu wechseln ist. Die Kontrolle und ggf. das zeitige Wechseln gehören zu den vom Hersteller vorgeschriebenen Wartungsarbeiten.
Wenn die Bremsflüssigkeit ihren kritischen Zeitpunkt bzw. Zustand erreicht, wird sie in der Werkstatt gewechselt. Etwas mehr Aufmerksamkeit benötigt die Flüssigkeit, wenn – gerade bei älteren Fahrzeugen – die Wartungsintervalle abgelaufen sind oder der Fahrzeughalter die Inspektion verpasst. Ein eventuell notwendiger Wechsel kann in diesen Fällen beispielsweise bei regelmäßigen Frühjahrs- bzw. Herbstchecks vorgenommen werden.
Mit welchen Kosten muss man beim Wechsel der Bremsflüssigkeit rechnen?
Die Kosten für einen professionellen Bremsflüssigkeitswechsel können stark variieren, weil dabei eine Reihe verschiedener Faktoren eine Rolle spielt. Die wichtigsten Faktoren, die den Preis für den Wechsel der Bremsflüssigkeit beeinflussen, sind:
- Art des Services: Bremsflüssigkeit nachfüllen oder wechseln
- Arbeitsaufwand beim Bremsflüssigkeitswechsel
- Menge und Art der Bremsflüssigkeit
- Ggf. Undichtigkeiten und defekte Teile des Bremssystems
Die erwarteten Kosten für jeweiliges Fahrzeug in Ihrer Region lassen sich bei FairGarage individuell für Ihr Fahrzeug kalkulieren.
Wieviel kostet die Bremsflüssigkeit?
Ein Liter Flüssigkeit kostet ab etwa 20 Euro. Das Fassungsvermögen des Bremssystems kann je nach technischer Ausstattung des Fahrzeugs zwischen 0,5 Liter und 1,0 Liter liegen. Allerdings wird für den Wechsel der Flüssigkeit immer eine etwas größere Menge benötigt, weil ein Teil der neuen Flüssigkeit zwangsläufig zusammen mit der alten ausgespült wird. Bremsanlage, Bremszylinder und Schläuche sind exakt auf genau die vom Hersteller vorgeschriebenen Flüssigkeit abgestimmt.
Aktuelle Preisbeispiele für den Bremsflüssigkeitswechsel :
BREMSFLÜSSIGKEIT WECHSELN KOSTEN 2024 | ||
---|---|---|
FAHRZEUG | PREIS | |
Audi A3 Sportback (8PA) | ab 40 EUR | |
BMW 1 Lim. (F20) | ab 42 EUR | |
Ford Fiesta (CCN) | ab 38 EUR | |
Mercedes A-Klasse (BM169) | ab 39 EUR | |
Opel Insignia A Sports Tourer | ab 52 EUR | |
Seat Alhambra (711) | ab 51 EUR | |
Skoda Fabia (5J2) | ab 42 EUR | |
VW Golf VI (5K1) | ab 41 EUR | |
ø Preisspanne für alle Modelle | von 52 bis 56 EUR | |
Alle oben genannten Preisbeispiele sind Richtwerte (Arbeitskosten und Teilpreise) inklusive der Mehrwertsteuer. Diese können je nach Region und Fahrzeug abweichen. Ermitteln Sie Ihre fahrzeugspezifischen Kosten über die FairGarage-Servicesuche. |
Bremsflüssigkeitswechsel in der Werkstatt
Vor dem Wechsel wird die Bremsflüssigkeit mit speziellen Messgeräten auf ihren Siedepunkt geprüft. Damit wird festgestellt, ob der Wasseranteil in der Flüssigkeit zu hoch geworden ist. Falls der Wasseranteil die Herstellervorgaben übersteigt, ist die Bremsflüssigkeit komplett zu wechseln. Wenn die Entlüftungspunkte gerostet sind oder sich nur schlecht oder gar nicht öffnen lassen, muss man mit Mehraufwand und zusätzlichen Kosten rechnen. Im schlimmsten Fall muss dann ein Bremssattel ersetzt werden.
Übrigens sollte vor dem Wechsel der Bremsflüssigkeit immer zuerst der Ausgleichsbehälter abgesaugt werden. Bei modernen Fahrzeugen mit ESP muss unter Umständen mit dem Diagnosegerät eine Art Spülprogramm gestartet werden, damit die verbrauchte Bremsflüssigkeit auch tatsächlich komplett durch frische Bremsflüssigkeit ersetzt wird.
Wie lange dauert der Bremsflüssigkeitswechsel?
In der Regel kann man bei einem Bremsflüssigkeitswechsel mit einer ungefähren Dauer von 30 – 45 Minuten rechnen. Abweichungen sind je nach Fahrzeugmodell möglich.
Der komplette Wechsel der Bremsflüssigkeit im Detail:
- Zuerst wird der Deckel des Ausgleichsbehälters entfernt und dort das Nachfüllgerät für die neue Bremsflüssigkeit angeschlossen. Diese presst neue Bremsflüssigkeit in den Ausgleichsbehälter ein.
- Bei modernen Fahrzeugen mit ESP muss unter Umständen mit dem Diagnosegerät eine Art Spülprogramm gestartet werden, damit die verbrauchte Bremsflüssigkeit auch tatsächlich komplett durch frische Bremsflüssigkeit ersetzt werden kann.
- Nun beginnt der Kfz-Mechatroniker mit dem am weitesten vom Ausgleichsbehälter entfernten Rad. Das ist – da der Fahrer in Deutschland auf der linken Seite sitzt – das rechte hintere Rad.
- Im ersten Schritt wird die alte Bremsflüssigkeit abgelassen. Dafür öffnet der Mechaniker den Entlüftungsnippel. Auf den wird ein durchsichtiger Schlauch mit einem durchsichtigen Auffangbehälter aufgesteckt, damit die Bremsflüssigkeit nicht auf den Boden und damit in die Umwelt gelangt. Durchsichtig ist der Schlauch, damit der Kfz-Mechatroniker sieht, ob saubere Bremsflüssigkeit kommt.
- Der Vorgang wird rundum wiederholt, bis nur noch klare Flüssigkeit austritt. Dann ist der Wechsel der Bremsflüssigkeit abgeschlossen.
- Die alte Bremsflüssigkeit kommt in einen Auffangbehälter und wird später fachgerecht entsorgt.
Wieviel kosten die korrodierten Bauteile, wenn kein Bremsflüssigkeitswechsel durchgeführt wurde?
Aufgrund hoher Wasseranteile in alter Bremsflüssigkeit kann das Bremssystem von innen korrodieren. Wichtige Bauteile verlieren dann ihre Funktion teilweise oder ganz. Betroffen sind dabei häufig die Bremskolben, Radbremszylinder bei Trommelbremsen, sowie die Bremsleitungen selbst. Ein Gebrauchtwagen, der beispielsweise lange auf einem Verkaufshof stand, kann diese Symptome aufweisen. Im schlimmsten Fall werden binnen kurzem die Dichtmanschetten undicht. Wenn kein Bremsdruck mehr aufgebaut werden kann, führt es zu einem Totalausfall der betroffenen Bremse. In diesem Fall müssen die betroffenen Bremsbauteile komplett ersetzt werden. Ein teures und ärgerliches Vergnügen.
Undichtigkeiten im Bremssystem können weitere Kosten verursachen
Im Laufe der Zeit verliert Bremsflüssigkeit einige ihrer Eigenschaften. Zwar verflüchtigt sie sich nicht, dennoch sinkt im Laufe der Zeit langsam der Füllstand im Ausgleichsbehälter, weil die Bremsbeläge verschleißen. Dann gilt es Bremsflüssigkeit nachzufüllen. Manchmal kann wegen einer Undichtigkeit im System der Füllstand sinken. Dann ist Vorsicht geboten. In diesem Fall muss die Undichtigkeit gefunden und beseitigt werden. Das muss der Kfz-Mechaniker sorgfältig prüfen. Weil es dabei um die Sicherheit geht, verbieten sich halbherzige Arbeiten auf dem Hinterhof. Hier ist unbedingt eine Fachwerkstatt mit den obligatorischen Spezialwerkzeugen vonnöten. Sollten Undichtigkeiten im System gefunden werden, können weitere Kosten anfallen.
Kostenvoranschlag für die Zusatzreparaturen
Die auf FairGarage gelisteten Werkstätten bieten Ihnen selbstverständlich einen detaillierten Kostenvoranschlag an, wenn sich Reparaturen an der Bremsanlage herausstellen. Gemeinsam mit dem Experten kann dann besprochen werden, wann und in welchem Umfang die notwendigen Reparaturen aus dem Angebot durchgeführt werden.
Bremsflüssigkeit nachfüllen statt wechseln - wann ist es möglich?
Liegt der Wasseranteil der Bremsflüssigkeit noch im Normbereich, könnte im Prinzip einfaches Nachfüllen der Bremsflüssigkeit genügen. Vom Nachfüllen ist aber abzuraten, wenn man nicht genau weiß, wie lange der letzte Wechsel der Bremsflüssigkeit im Auto schon zurückliegt. Wenn immer nur etwas nachgefüllt wurde, könnte die Flüssigkeit im Vorratsbehälter jünger sein als die in den Bremsleitungen. Daher ist im Zweifel immer ein kompletter Bremsflüssigkeitswechsel zu empfehlen. Dann ist der Autofahrer auf der sicheren Seite, denn von der Qualität der Bremsflüssigkeit im Auto hängt im Extremfall die Bremswirkung ab.
Füllstand der Bremsflüssigkeit selber prüfen
Der Bremsflüssigkeitsstand kann durch einen Blick auf die Markierungen am Ausgleichsbehälter (im Motorraum) geprüft werden. Den Füllstand der Bremsflüssigkeit kann so auch ein Laie ganz einfach ablesen. Der Fahrer kann also selbst Vorkehrungen treffen, um beim Bremsen keine bösen Überraschungen zu erleben. Die Kontrolle wird mit zunehmendem Alter des Autos wichtiger, weil ein Verlust der Flüssigkeit durch poröse Leitungen bzw. Dichtungen oder undichte Anschlüsse mit steigendem Alter immer wahrscheinlicher wird.
Wo wird die Bremsflüssigkeit eingefüllt?
Der Ausgleichsbehälter befindet sich Motorraum. Ein geschulter Blick erkennt hier auch schnell, ob die Bremsflüssigkeit in Ordnung ist, oder nicht. Allerdings variiert die Farbe der Bremsflüssigkeit zwischen blau, gelb oder auch grün, was die Sache nicht unbedingt einfacher macht.
Kann man die Bremsflüssigkeit selber wechseln?
Es ist davon abzuraten, die Bremsflüssigkeit selbst zu wechseln. Da die Flüssigkeit ein Gefahrstoff ist, gelten hier besondere Anforderungen beim Nachfüllen, Wechseln und insbesondere auch bei der Entsorgung. Darum führen wir an dieser Stelle keine Anleitung zum Wechseln der Bremsflüssigkeit auf. Wer sich nicht mit Bremsflüssigkeiten auskennt, dem raten wir ganz klar von Selbstversuchen ab. Bremsflüssigkeit ist sehr aggressiv und gesundheitsschädlich. Sollten Sie mit ihr auch unabhängig vom Wechsel in Berührung kommen, am besten die betroffene Stelle sofort mit Wasser abspülen.
Auch beim Nachfüllen sollte auf den Lack des Autos keine Bremsflüssigkeit tropfen. Sie löst den Lack auf. Deshalb diese Tropfen mit Wasser und gründlich entfernen.