Karosserieschaden reparieren: Abwicklung, Kosten und Werkstattsuche
Egal, ob Parkrempler, Alleinunfall oder Frontalzusammenstoß: fast immer ist die Karosserie eines oder mehrere Fahrzeuge in Mitleidenschaft gezogen und muss repariert werden. Doch längst nicht jede Werkstatt ist auf die Instandsetzung von Karosserieschäden spezialisiert, die sich deutlich von regelmäßigen Wartungs- oder Servicearbeiten unterscheidet. Nicht umsonst gibt es mit dem Karosserie- und Fahrzeugbauer ein eigenes Meisterhandwerk mit besonderer Expertise: In ihren Betrieben wird geschweißt, ausgetrennt, gesägt, geschliffen, geklebt, genietet, gezogen, rückverformt, gesaugt, lackiert, poliert und gereinigt.
Auf FairGarage finden Sie zuverlässige Fachwerkstätten in Ihrer Nähe, alle Mitglieder der KFZ-Innung, die die kleinen Parkschäden reparieren sowie auch die umfangreichen Unfallschäden fachgerecht Instandsetzung. Bei einem Versicherungsfall übernehmen die Werkstätten für Sie die Abwicklung mit Versicherung.
Die bei FairGarage teilnehmende Fachbetriebe reparieren alle Arten von Blechschäden:
- Fronschaden, Heckschaden sowie Seitenschaden bei einem Unfall
- Kleine und große Parkschaden
- Hagelschaden
Bei allen Unfall- und Karosseriearbeiten ist die Begutachtung des Schadens in der Werkstatt nötig. Die Aufwände für Instandsetzungsarbeiten und die damit verbundenen Reparaturkosten können im Rahmen des unverbindlichen Besichtigungstermins ermittelt werden. Öffnungszeiten und Kontaktdaten der Karosseriewerkstätten finden Sie mit unserer Werkstattsuche sofort nach der Auswahl Ihres Standorts.
Auf dieser Seite finden Sie folgende Informationen:
- Unfall- und Karosserieschäden in Zahlen
- Abwicklung bei der Karosseriereparatur
- Wer übernimmt die Kosten bei der Karosseriereparatur?
- Welche Faktoren bestimmen die Reparaturkosten?
- Muss der Karosserieschaden immer repariert werden?
- Höhere Anforderungen und komplexe Karosseriereparatur heute
- Warum sollte die Reparatur in einer Fachwerkstatt durchgeführt werden?
Unfall- und Karosserieschäden in Zahlen
Auch wenn die Corona-Pandemie sowie der Trend zum Home-Office den Verkehr auf Deutschlands Straßen zeitweise deutlich ausgebremst haben: Auch 2021 wurden 2,3 Millionen Unfälle polizeilich registriert. Zu diesen Zahlen addieren sich noch Crashs, zu denen keine Streife gerufen wird, so dass man davon ausgehen kann: Alle paar Sekunden kracht es in der Bundesrepublik. Laut DAT-Report 2022 hatte jeder fünfte Pkw-Halter 2021 einen Schaden an seinem Fahrzeug, 11 Prozent der Verkehrsteilnehmer ließen diesen reparieren. 28 Prozent der Autofahrer hatten den Unfall bzw. Schaden selbst verursacht,72 Prozent führten ihn auf Fremdeinwirkung zurück.
Abwicklung bei der Karosseriereparatur
Die Karosserieinstandsetzung sollte erst dann aufgenommen werden, wenn die Übernahme der Reparaturkosten der jeweiligen Gesellschaft schriftlich vorliegt. Die professionelle Schadenaufnahme stellt also den ersten Schritt dar, bevor die eigentliche Reparatur beginnt – zumindest, wenn die Bagatellschadengrenze von 1.000 Euro überschritten wurde, was bei 56% der Crashs der Fall ist. Im Gegensatz zu einem einfachen Kostenvoranschlag der Werkstatt ist nur ein vollständiges Schadengutachten ein stichhaltiges Argument bei (Rechts-)Streitigkeiten mit Unfallgegnern und Kfz-Versicherungen.
Beachtet werden sollte zudem, ob die eigene Versicherungspolice eine Werkstattbindung vorsieht: Ist dies der Fall, muss ein Partnerbetrieb der regulierenden Gesellschaft aufgesucht werden. Dies gilt für die Schädigten eines Unfalls. Als Beschädigte in einem Autounfall hat man immer einen freien Werkstattwahl.
Wer übernimmt die Kosten bei der Karosseriereparatur?
Verursacht ein Versicherungsnehmer einen Unfall mit einem oder mehreren weiteren Fahrzeugen, entschädigt die Haftpflichtversicherung den Unfallgegner für entstandene Sach- und ggf. Personenschäden. Wird nur das eigene Auto in Mitleidenschaft gezogen, kommt in der Regel die Vollkaskoversicherung für die anfallenden Reparaturkosten auf.
Welche Faktoren bestimmen die Reparaturkosten?
Wie hoch die Reparaturkosten bei einem Karosserieschaden sind, hängt vom Zusammenspiel der oben geschilderten Faktoren ab: Neben Fahrzeugalter und Elektronikanteil spielen auch der Karosserieaufbau, Schwere und Art des Aufpralls (Frontschaden, Heckschaden oder Seitenschaden) und natürlich die jeweilige Region, in der repariert werden soll, eine gewichtige Rolle für die Schadenhöhe. Trotz steigender Ersatzteilpreise hat die Corona-Krise auch in Sachen Unfall- und Karosseriereparatur deutliche Spuren hinterlassen: So sanken die durchschnittlichen Instandsetzungskosten von 2.438 Euro im Vorjahr um mehr als 1.000 Euro auf 1.422 Euro im Jahr 2021. Hochpreisige Schäden mit Rechnungen von 3.000 Euro und mehr machten im vergangenen Jahr nur rund elf Prozent der Werkstattaufträge aus.
Muss der Karosserieschaden immer repariert werden?
Ob der Blechschaden tatsächlich repariert wird, entscheidet der Pkw-Halter selbst. Auch eine fiktive Abrechnung, bei der er sich die Schadenkosten auszahlen lässt, ohne einen Reparaturbetrieb aufzusuchen, ist möglich. Gründe für diese Entscheidung liegen in der Schwere des Unfalls, der aktuellen Schadenfreiheitsklasse, der generellen Einstellung zum eigenen Fahrzeug und auch in den finanziellen Umständen begründet.
Höhere Anforderungen und komplexe Karosseriereparatur heute
Dies liegt zum einen an den optischen Herausforderungen einer gelungenen Karosseriereparatur: Während ein unregelmäßig gewarteter Motor nicht auf den ersten Blick ersichtlich ist, fallen Kratzer, Dellen und Beschädigungen der Lackschicht sofort ins Auge und senken den Zeitwert eines Fahrzeugs beträchtlich. Aufgabe des Instandsetzers ist deshalb, die Unfallfolgen im wahrsten Sinne des Wortes unsichtbar zu machen: Sicken, Kanten und Spaltmaße müssen wieder stimmen, Übergänge zwischen reparaturlackierten und original beschichteten Blechen optimal kaschiert werden.
Neue Materialien, neue Reparaturverfahren
Doch die Anforderungen an Karosseriebau-Betriebe enden nicht mit einer optisch gelungenen Reparatur: Seit vielen Jahren verbaut die Automobilindustrie aus Gründen der Gewichtseinsparung unterschiedlichste Materialien - von Stahlblechen verschiedener Güte über Aluminium und Magnesium bis hin zu Kunststoffen und Carbon. Jeder dieser Werkstoffe benötigt eine gesonderte Behandlung mit Spezialwerkzeugen, nicht jede Reparaturmethode lässt sich von Untergrund zu Untergrund übertragen. So weisen Kunststoffeile ein geringeres Gewicht und gute Geräuschdämpfung auf, ermöglichen eine Vielzahl von Formen im Fahrzeugdesign und bieten nicht nur wegen der wegfallenden Korrosion eine lange Lebensdauer. Sie sind durch ihre Elastizität weniger anfällig für Dellen, können allerdings in der Regel nicht ohne neuen Lackaufbau repariert werden, wenn ein Schaden auftritt. Sicherheitsrelevante Teile dürfen nicht instandgesetzt werden und sind zudem oft nicht recycelbar.
Vergleichbare Unterschiede gelten auch für die Eigenschaften der Werkstoffe an verschiedenen Stellen rund ums Auto: Während manche Partien möglichst stabil ausgelegt sind, um das Fahrzeug und seine Insassen bestmöglich zu schützen, geben andere Bleche bewusst nach, um im Zusammenspiel mit hinter den Stoßflängern liegenden Crashboxen Anstöße bei geringen Geschwindigkeiten möglichst schadlos wegzustecken.
Auswirkungen der verbauerten Elektronik auf die Karosseriereparatur
Hinzu kommt der zunehmende Trend zur Fahrzeugelektronik: Moderne Modelle überwachen ihre nähere Umgebung ebenso wie den Verkehr um sich herum. Ob Einparkhilfe, Ultraschall-, Radar- oder Lidarsensoren: Meist befinden sich diese empfindlichen Bauteile unmittelbar in den von Crashs in Mitleidenschaft gezogenen Arealen wie Stoßfängern, Kühlergrill oder Heckklappe. Dies wiederum hat Auswirkungen sowohl auf die Unfallreparatur als auch die nachfolgende Lackierung: Nicht an allen Stellen darf Blech ausgetrennt werden, um die dahinterliegende Elektronik nicht außer Gefecht zu setzen. Auch sollte beim Schleifen und Lackieren von Stoßfängern immer darauf geachtet werden, wo welche Sensoren verbaut sind und welche Instandsetzungsmethoden der jeweilige Hersteller freigegeben hat. Ganz zu schweigen von Elektrofahrzeugen, die nicht sachgemäß „vom Strom genommen“ wurden – hier besteht Lebensgefahr. Zudem können bei Karosseriearbeit Stäube und Dämpfe entstehen, die professionell abgesaugt werden sollten, um Gesundheitsgefahren für Mitarbeiter oder gar Explosionen zu verhindern.
Warum sollte die Reparatur in einer Fachwerkstatt durchgeführt werden?
Befasst man sich mit dem Thema Unfall- & Karosseriereparatur, wird schnell klar, dass auch erfahrene Meisterwerkstätten in Sachen Service und Wartung bei Schäden überfordert sind, die über oberflächliche Kratzer hinausgehen. Die fachgerechte Instandsetzung von Karosserieschäden setzt geschultes Personal, modernes Spezialwerkzeug und tagesaktuelle Herstellerinformationen und Reparaturvorgaben voraus. Da zudem ohne Abbau von Stoßfängern und Kotflügeln verborgene Schäden unsichtbar bleiben und schon leichte Anstöße Auswirkungen auf die Elektronik an Bord haben können, sollte jeder Unfallschaden von geschultem Fachpersonal oder einem Kfz-Sachverständigen genau unter die Lupe genommen werden.
Eine zuverlässige Karosseriewerkstatt in Ihrer Nähe finden Sie nach jedem Unfall vom kleinen Parkrempler bis zum schweren Strukturschaden über die FairGarage-Werkstattsuche.